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Alles rund um das Vergnügen mit den Oldtimern

Der Sommer ist die Zeit der Oldtimer. Das eine oder andere Prachtstück, welches die kalte Jahreszeit wohlbehütet in der Garage verbracht hat, kommt wieder an die frische Luft. Wem die sonntägliche Ausfahrt alleine nicht genügt, der kann sich auch für eine gesellige Oldtimer-Rallye anmelden.

Doch was ist eine Oldtimer-Rallye überhaupt und welche Dinge sollten Sie unbedingt beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um eine Oldtimer-Rallye, damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Denn es steckt schon deutlich mehr dahinter als über 20 Jahre alte Autos mit Gleichgesinnten spazieren zu fahren.

Was ist eine Rallye im Allgemeinen?

Eine Rallye ist kein Autorennen im klassischen Sinne, bei dem es darum geht, welcher Fahrer der schnellste ist. Stattdessen ist eine Rallye ein Wettbewerb im Motorsport, bei dem es teilweise über mehrere Tage hinweg darum geht, sogenannte Wertungsprüfungen auf abgesperrten Strecken zu bestehen.

Zwischen den Strecken kann durchaus auch im normalen Straßenverkehr gefahren werden, um von einer Wertungsprüfung zur anderen zu gelangen. Damit brauchen Rallye Autos in der Regel eine gewöhnliche Straßenzulassung. Das unterscheidet sie massiv von einem Autorennen, bei dem die einzelnen Teilnehmer auf einer immer wieder gleichen Rennstrecke um Positionen kämpfen und deren Autos für gewöhnlich keine Straßenzulassung besitzen.

Welche Rallyes gibt es für Oldtimer?

Jedes Jahr finden zahlreiche Oldtimer-Rallyes in Deutschland und unserer europäischen Nachbarschaft statt. Dabei haben die unterschiedlichen Rallyes ihren ganz eigenen Charakter. So hat natürlich eine Rallye durch die Berge, wie die Silvretta Classic, ein anderes Anforderungsprofil als eine Rallye im deutschen Flachland.

Mittlerweile gibt es neben den weltbekannten Rallyes wie der Mille Miglia, welche durch ganze Länder gehen, auch viele kleine regionalere Rallyes mit weniger Vorschriften und weniger langen Fahrzeiten.

Um die optimale Rallye für den Einstieg zu finden, eignet sich neben einer Internetrecherche besonders der persönliche Kontakt. Denn in der Oldtimer-Community läuft so manches noch klassischer. Oldtimerzeitschriften und Oldtimerklubs können bei der Suche nach der ersten Rallye sinnvoll weiterhelfen.

Sind Oldtimer-Rallyes anstrengend?

Ja, denn die meisten Rallyes sind keine sonntäglichen Spazierfahrten. Wer Hunderte Kilometer am Tag in einem über 20 Jahre alten Auto zurücklegt, sollte eine gewisse Fitness besitzen. 200 Kilometer am Tag sind durchaus ambitioniert und anstrengend.

Mit welchem Auto darf man teilnehmen?

Die Teilnahmevoraussetzungen einer Oldtimer-Rallye unterscheiden sich von Veranstaltung zu Veranstaltung. Teilweise werden nur bestimmte Automodelle zugelassen, sodass ein entsprechend altes Auto noch nicht ausreicht. Ein Beispiel hierfür die bekannte Mille Miglia, bei der nur Modelle teilnehmen dürfen, die bei dem originalen Straßenrennen dabei waren.

Für gewöhnlich ist ein möglichst altes und seltenes Auto hilfreich. Auf einer Youngtimer-Rallye liegt der Schwerpunkt auf Wagen zwischen den Jahren 1975 und 1995, während auf einer Schnauferl-Rallye verstärkt auf Fahrzeuge mit einem Baujahr vor 1938 gesetzt wird.

Trotz eines passenden Autos muss es mit der Teilnahme nicht zwingend klappen. Der Veranstalter entscheidet am Ende des Tages, welche Wagen und welche Fahrer er auf seiner Rallye sehen möchte. Eine frühe Anmeldung und ein persönlicher Kontakt zum Veranstalter können helfen.

Bis wann muss man sich zu einer Oldtimer-Rallye anmelden?

Wer auf einer Rallye starten möchte, muss sich frühzeitig anmelden. Für den jeweils aktuellen Sommer enden die Anmeldefristen der großen Rallyes bereits im ersten Quartal des entsprechenden Jahres zwischen Ende Januar und Ende März.

Für kleine Rallyes können Sie sich manchmal auch noch bis zu vier Wochen vor dem Termin anmelden. Je regionaler und kleiner die Rallye, desto besser sind Ihre Chancen mit einer kurzfristigen Anmeldung.

Schadet das schnelle Fahren nicht meinem Fahrzeug?

Nein, bei Oldtimer-Rallyes bleiben die Teilnehmer auf befestigten Straßen und auch bei den Wertungsprüfungen kommt es nicht auf die Geschwindigkeit oder die Lenkfähigkeiten im Gelände an. Stattdessen sind die Rallyes Gleichmäßigkeitsrennen.

Es geht darum, so wenig Strafpunkte wie möglich zu kassieren. Hierfür sollten Sie sich möglichst wenig verfahren und ein gleichmäßiges Tempo einhalten auf den Abschnitten. Die genauen Wertungsverfahren und Kriterien lassen sich schnell auf der Website des Veranstalters ausfindig machen und werden Roadbook genannt.

Was steht im Roadbook?

Im Roadbook finden sich die Vorgaben der entsprechenden Oldtimer-Rallye. Bei einem Gleichmäßigkeitsrennen wird zum Beispiel in den Wertungsprüfungen eine Geschwindigkeit von 36 km/h gefordert. Mit einer Stoppuhr kontrolliert der Beifahrer die Geschwindigkeit. Ab einer Abweichung in Größe einer Hundertstelsekunde von der angegebenen Zeit gibt es Strafpunkte. Sieger ist jener Teilnehmer mit den niedrigsten Strafpunkten.

Wie viel kostet eine Oldtimer-Rallye?

Um an einer Rallye teilzunehmen, muss ein Ticketpreis pro Auto entrichtet werden. Abhängig von der Größe der Rallye liegen die Kosten zwischen 100 Euro und 10.000 Euro. Für 100 Euro bekommen Sie eine kleine regionale Tagesrallye und für 10.000 Euro nehmen Sie an den bekanntesten Mehrtages-Oldtimer-Rallyes der Welt inklusive Hotelunterkunft teil.

Ist eine Oldtimer-Rallye etwas für mich?

Wer seinen Oldtimer entspannt ausfahren möchte, für den sind Rallyes nicht unbedingt geeignet. Denn es gibt so einige Anforderungen, welche die Fahrt erschweren. So darf bei den meisten Rallyes nicht einfach ein Navigationssystem verwendet werden. Stattdessen wird umständlich vom Beifahrer mit dem Roadbook navigiert. Enthalten sind Kilometerangaben und kleine Richtungspfeile, welche Anzeigen wann abgebogen werden muss. Hinzu kommt ein Zeitdruck zur Einhaltung der geforderten Durchschnittsgeschwindigkeiten. Alles in allem kann so eine Ausfahrt sehr stressig, anstrengend und Adrenalin geladen sein. In Verbindung mit einem alten Auto wird es durchaus auch mal sehr heiß und unangenehm.

Es gehört wohl auch ein gewisser Eifer zum Rallyefahren dazu. Wenn er vorhanden ist, zusammen mit einer Freude für die alten Wagen und die Ausfahrt mit den Gleichgesinnten, dann steht der Rallye nichts mehr im Wege.

Fazit: Vorbereitet auf einer Oldtimer-Rallye starten

Wer starten möchte, sollte gut vorbereitet sein. Neben dem passenden Auto und der frühzeitigen Anmeldung will vor allem die Navigation mit dem Roadbook geübt werden. Hierzu muss der Tageskilometerzähler ausgezeichnet funktionieren, gegebenenfalls muss ein Wegstreckenzähler (sogenannter Tripmaster) als Ergänzung installiert werden. Wer gut vorbereitet starten möchte, besucht vorher noch ein Rallyetraining. Dort bekommen Sie alle wichtigen Aspekte des Rallyefahrens vermittelt, um gut vorbereitet in Ihre erste Oldtimerrallye zu starten, oder Sie erfreuen sich einfach weiterhin an gemütlichen Sonntagsfahrten.

Alternativ zur Teilnahme kann man natürlich herausfinden, wo solche Rallyes stattfinden und zuschauen, wie die alten Schmuckstücke an Ihnen vorbeituckern. Das geht auch ganz ohne lange Vorbereitung.

Sie wollen sich einen Eindruck einer solchen Rallye machen? Schauen Sie doch unser Video von der Rallye mit Ottochrom:

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