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Mit einem Oldtimer fährt man nicht einfach in die Waschanlage. Bei so alten Schätzchen kommt es auf Gefühl und gründliche Handarbeit an. Wir erklären heute, wie Sie Ihren Oldtimer waschen, ohne mehr zu schaden, als zu helfen.

Darf man sein Auto zuhause waschen?

Wenn man nicht die Waschanlage nutzt, wo wäscht man dann sein Auto? Zuhause ist es schließlich verboten, oder? Nicht ganz. Diese Regelung, die in vielen Köpfen herumspukt, ist Paragraf 48 des Wasserhaushaltsgesetzes. Dabei geht es darum, das Grundwasser vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Diese schädlichen Einflüsse sind zum Beispiel Öl-Rückstände oder chemische Reiniger, die bei der Autowäsche in den Boden sickern.

Darum gilt in den meisten Orten, dass das Waschen mit Reinigern und die Motorwäsche verboten ist. Einige Städte und Gemeinden erlauben das Waschen mit klarem Wasser. Andere Gebiete, insbesondere Wasserschutzgebiete, verbieten auch das.

Stattdessen sollten Sie einen dafür ausgewiesenen Waschplatz wählen. Hier haben Sie oft auch Zugriff auf Schlauch und Reinigungsmittel.

Die groben Vorgänge der Reinigung haben wir schon in unserem Beitrag zum Thema Oldtimer überwintern besprochen, doch heute wollen wir ins Detail gehen.

Oldtimer waschen – Außenwäsche

Karosserie und Lack-Pflege

Damit dein Oldtimer weiterhin glänzt und keine langfristigen Lackschäden davon trägt, ist bei der Außenwäsche ein wenig Feingefühl gefragt. Grober Schmutz sollte mit dem Wasserschlauch abgewaschen werden. Erst dann können Sie mit einem weichen Schaumstoffschwamm Ihren Oldtimer abwaschen. Es ist wichtig, dass Sie den groben Schmutz entfernen, sonst schaben Sie sich damit Kratzer in den Lack. Auch die Wahl des Schwamms ist wichtig. Wir empfehlen einen Schaumstoffschwamm, da diese keine weiteren Kratzer in Ihren Lack machen. Scheuerschwämme oder Schwämme aus Stahlwolle machen Kratzer.

Wir können Ihnen pauschal nicht sagen, welches Reinigungsmittel sich am besten für Ihren Wagen eignet. Hier helfen oft die Hersteller selbst oder Marken-Clubs weiter.

Ist der Wagen gereinigt, so gilt es, ihn gründlich zu trocknen, damit sich kein Schimmel bildet. Das machen Sie am besten mit einem Mikrofasertuch. Auch Mikrofasertücher sind darauf ausgelegt, keine Kratzer zu hinterlassen. Allerdings hinterlassen Mikrofasertücher Mikroplastik im Abwasser, weswegen wir empfehlen, solche Tücher in speziell vorgesehenen Beuteln zu waschen.

Auch Vliestücher eignen sich für eine kratzerfreie Reinigung. Beide Arten von Lappen eignen sich zum Putzen von Fenstern, Lack-Oberflächen und glatten Oberflächen im Innenraum verwenden. Wichtig ist nur, dass Sie die Lappen regelmäßig ausschlagen, um Kratzer zu vermeiden.

Kratzer sind wohl das größte Problem beim Oldtimer waschen, zumindest wenn es um die Außenwäsche geht. Mit der richtigen Wahl von Mitteln und Textilien, sowie umsichtiger Handhabung können Sie diese jedoch vermeiden. Ordentliches Polieren kann kleinere Unebenheiten wieder ausbalancieren und bringt ihren Lack wieder zum Glänzen.

Der letzte Schritt für die Lack-Pflege ist dann eine Schutzschicht nach der Reinigung. Diese ist meist eine Schicht aus Autowachs. Wachs schützt vor Verschmutzungen, Kratzern und sorgt dafür, dass gerade Verschmutzungen wie Vogel-Kot sich nicht gleich in den Lack fressen.

Wachs tragen Sie am besten mit extra dafür vorgesehenen Pads auf. Sie können das Wachs entweder erst in Längs- und dann in Querbewegungen einarbeiten, oder in kreisenden Bewegungen.

Felgen

Die Felgen brauchen extra Aufmerksamkeit. Hier sammeln sich Straßendreck, Reste von Salz, sowie öliger Schmutz. Daher sollten Sie Felgen mit pH-neutralen Produkten angehen, die Fett lösen können. Je nach Felgen-Material gibt es hier verschiedene Reiniger, die sich anbieten. Auch gibt es für die Felgen Pflege-Mittel, die vor neuem Schmutz einen grundlegenden Schutz bieten.

Innenreinigung beim Oldtimer

Der erste Schritt für die Innenreinigung ist eine grobe Reinigung mit dem Staubsauger. So entfernen Sie den losen Dreck, der sich mit der Zeit so im Innenraum ansammelt. Ist der Oldtimer ausgesaugt, können Sie die Fußmatten herausnehmen. Abhängig vom Material gehen Sie hier weiter vor. Gummimatten können Sie abschrubben und trocknen. Matten aus Textil hingegen sollten besser abgesaugt und falls nötig mit Teppichreiniger gereinigt werden. Ehe Sie die Fußmatten zurücklegen, müssen Sie sicher sein, dass sie komplett trocken sind, damit Sie sich keine Schimmelherde ins Auto legen.

Die Polster Ihres Oldtimers müssen Sie ebenfalls abhängig von der Machart behandeln. Lederpolster können Sie mit einem Lappen abwischen und dann mit Lederpflege geschmeidig halten. So beugen Sie Rissen vor. Stoffpolster können mit speziellen Polster-Reinigern gewaschen werden.

Zuletzt gibt es im Innenraum noch die Oberflächen wie das Amaturenbrett, die Innenseiten der Türen, vielleicht ist ja auch der Schaltknüppel verchromt? Diese Oberflächen brauchen ebenfalls ein wenig Aufmerksamkeit. Je nach Alter Ihres Oldtimers sollten Sie hier vorsichtig mit den Reinigungsmitteln sein. Manche der Materialien, die damals verbaut wurden, halten modernen Allzweck-Reinigern nicht stand. Stattdessen kann man einen Schuss Essig in einem 10 l Eimer Wasser lösen und damit putzen. Wobei Sie vielleicht auch hier an einer unauffälligen Stelle testen sollten.

Wenn auch diese Oberflächen gereinigt sind, haben Sie nur noch eine Aufgabe, damit rundum alles gepflegt und gereinigt ist: die Dichtungen und Gummis.

Die Gummis und Dichtungen sollten Sie immer schön geschmeidig halten. Geschmeidige Dichtungen reißen nicht und tun ihren Job länger. Das können Sie mit Hirschtalg oder Vaseline erledigen.

Haben Sie all diese Schritte erledigt, ist Ihr Schätzchen wieder blitzblank und zieht mit Sicherheit einige Blicke auf sich.

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