Geschichte der IAA: Von den Anfängen bis zur IAA Mobility
Die IAA dürfte jedem Auto-Liebhaber ein Begriff sein. Falls nicht: Es handelt sich um Deutschlands größte Automesse, auch Internationale Automobil-Ausstellung genannt. Neben der Detroit Auto Show, der Tokyo Motor Show, dem Pariser Autosalon und dem Genfer Autosalon gilt die IAA sogar als eine der bedeutendsten und größten Fachmessen der Welt. Ihre Ursprünge liegen in Berlin, allerdings fand die Ausstellung bis 2021 abwechselnd in Hannover und Frankfurt statt. Den letzten Messen rollte hingegen München den roten Teppich aus. 2024 feiert die IAA ihren 127. Geburtstag – ein idealer Zeitpunkt, um die Geschichte der bedeutenden Veranstaltung zu rekapitulieren.
Anfänge der Internationalen Automobil-Ausstellung
Die Anfänge der IAA reichen bis zum 30. September 1897 zurück. Im Hotel Bristol in Berlin fand die Gründung des Mitteleuropäischen Motorwagenvereins MMV statt. Die Gründungsmitglieder nutzten die Gelegenheit und organisierten eine eintägige Ausstellung, die Automobil Revue. Ausgestellt wurden gerade einmal acht Wagen, die von Benz, Daimler, Kühlstein und Lutzmann stammten.
Trotz dieses kleinen Beginns wuchs die spätere IAA rasant zu einer großen Veranstaltung. Im Jahr 1905 übernahm sogar Kaiser Wilhelm II. die Ehre und eröffnete die Automobilausstellung. Während des Ersten Weltkriegs begab sich die Messe in eine mehrjährige Pause und lud erst 1921 wieder zum Bestaunen der Mobilität ein. Ihren heutigen Namen erhielt die Internationale Automobil-Ausstellung erst 1951. Im selben Jahr erfreute sich die Messe einer großen Medienpräsenz und entwickelte sich von einem Event für Vermögende zu einem bedeutenden Massenereignis.
IAA in den 60ern: Vom Kleinwagen zur Mittelklasse
Im Jahr 1957 feiert das Automobil seinen 70. Geburtstag. In der Bundesrepublik überschreitet die Kfz-Produktion erstmals die Millionengrenzen. Autos „made in Germany“ werden zum Exportschlager. Auf der IAA präsentieren sich der VW Käfer, der Fiat 500 und der Citroen 2CV als beliebte Einsteigermodelle. In den 60er-Jahren steht nicht mehr der Kleinwagen im Vordergrund, sondern Mittelklasse- und Zweitwagen. Die 40. IAA findet 1961 auf dem Frankfurter Messegelände statt und zieht 950.000 Besucher an. Die Veranstaltung erreicht einen neuen Besucherrekord und widmet sich erstmals dem Thema Sicherheit. Ein Highlight: der Sicherheitsgurt. Vier Jahre später präsentiert die Firma ITT das weltweit erste Antiblockiersystem.
Die 70er: von der Krise zu neuem Selbstbewusstsein
In den 70er Jahren gerät die gesamte Automobilbranche in eine Krise. Das Automobil steht in der Kritik, die Ölkrise treibt die Kraftstoffpreise in die Höhe und aus Asien rollen kleine, günstige und sparsame Modelle auf den Markt. Aufgrund der ungünstigen Wirtschaftslage fällt die IAA 1971 aus. Die Branche erholt sich erst sechs Jahre später und steuert ab 1977 mit vier Millionen Kraftfahrzeugen einen neuen Produktionsrekord an. Die 47. Automesse gilt somit als Sinnbild für das Selbstbewusstsein, das in der deutschen Automobilindustrie beständig wächst.
Automesse der 80er: Innovationen und Teilung der IAA
Zwischen 1980 und 1989 steht Innovation im Vordergrund des Internationalen Auto-Events. Der Dieselmotor erlebt seinen Durchbruch und wird vom ersten Pkw mit Turboaufladung und Direkteinspritzung begleitet. Die vorgestellten Modelle stehen unter dem Thema der Wirtschaftlichkeit und kämpfen um einen möglichst geringen Verbrauch. Die Cockpits erfreuen sich zudem einer modernen Weiterentwicklung und erhalten eine Ausstattung mit Bordcomputern sowie Digitalanzeigen. 1989 teilen sich Pkws und Nutzfahrzeuge letztmals eine gemeinsame Bühne. Die Großveranstaltung wächst über das Platzangebot auf dem Frankfurter Messeplatz hinaus und begrüßt zur 53. Ausgabe mehr als 1,2 Millionen Besucher.
Highlights der 90er: IAA Pkw und IAA Nutzfahrzeuge
Seit 1991 teilt sich die IAA in die IAA Pkw Frankfurt und die IAA Nutzfahrzeuge Hannover. Beide Veranstaltungen finden im zweijährigen Takt statt. Den Beginn macht die IAA Pkw in Frankfurt, während die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover 1992 ihre Premiere feiert – mit 1.200 Ausstellern, die sich auf einer Ausstellungsfläche von 250.000 Quadratmetern verteilen. In den folgenden Jahren steht der Umweltschutz im Vordergrund. Präsentiert werden Wagen mit Neuerungen im Bereich von Antrieb und Motor. Zusätzlich bricht das Elektrozeitalter an und Mercedes-Benz stellt das weltweit erste Fahrzeug aus, das über eine bordeigene Wasserstofferzeugung verfügt. Mit der Vorstellung des Prius macht Toyota außerdem Hybridfahrzeuge salonfähig.
Zukunft der Internationalen Automobil-Ausstellung
Seit der Jahrtausendwende entwickelt sich die Internationale Automobil-Ausstellung endgültig über eine reine Produktshow hinaus. Ihr Fokus liegt auf der gesamten Wertschöpfungskette und die IAA versteht sich zunehmend als eine umfassende Messe rund um Mobilität, Transport und Logistik. Mit jeder Veranstaltung rücken die Digitalisierung, die urbane Logistik und die Elektromobilität stärker in den Vordergrund. Ab 2021 nennt sich die Automesse erstmals IAA Mobility und findet zum ersten Mal in München statt. Zukünftig dürfte sich diese Entwicklung in Richtung einer 360-Grad-Mobilitätsplattform verstärken, wie der Blick auf die letzten Veranstaltungen in 2022 und 2023 bestätigt.
SJS-Carstyling: Oldtimer im Vordergrund
Als Deutschlands größte Automesse präsentierte die IAA seit ihrer Entstehung 1897 stets die neuesten Errungenschaften der Automobilbranche. Aus heutiger Sicht haben sich viele der frühen Autopräsentationen zu beliebten Oldtimern entwickelt – seien es der VW Käfer oder der Fiat 500. Während sich die neue IAA Mobility München der Mobilität der Zukunft verschrieben hat, widmet sich SJS-Carstyling noch immer den nostalgischen Klassikern.
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- Videoquelle: www.youtube.com / Deutsche Fernsehgeschichte
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