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Carl Benz, seine Frau Bertha Benz, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Emil Jellinek – sie allen trugen seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Geschichte von Mercedes-Benz bei. Wie die Daimler-Motoren-Gesellschaft entstand, zur Daimler-Benz AG fusionierte und sich nach dem Zusammenschluss bis zu den 60er Jahren entwickelte, haben wir Ihnen bereits im ersten Teil unserer Geschichtsreihe erzählt. Im Folgenden knüpfen wir an das Erzählte an und geben Ihnen einen Ausblick auf die 70er, 80er und 90er Jahre der Marke mit Stern.

Das Automobil „600“ läutet die Geschichte der 60er Jahre ein

Die 60er Jahre bereicherte Mercedes-Benz mit Sondermodellen, die den Luxus und die Innovationskraft der Marke in den Vordergrund rücken sollten. Bedeutend war vor allem der W100, der sich als exklusives Luxusfahrzeug behauptete – gleichermaßen im Hinblick auf Größe, Komfort und Technologie. Der „600“ setzte nicht nur neue Maßstäbe, sondern zeigte, was im Automobilbau noch möglich war.

Während seiner Bauzeit von 1964 bis 1981 präsentierte sich der W 100 als Staats- und Repräsentationsfahrzeug von Daimler-Benz. Der serienmäßigen Fertigung folgten Sonderanfertigungen, unter anderem für Papst Paul VI. und Philipp Constantin von Berckheim. 

Mercedes-Benz_600_Pullman_Landaulet
DaimlerChrysler AG, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons

Interessant: Papst Paul VI. nannte die wohl bekannteste Sonderanfertigung des „600“ sein Eigen. Das Landaulet besaß vier Türen, einen einzelnen Sessel statt einer Rückbank, ein um 70 Millimeter angehobenes Dach und einen erhöhten Boden im Fond. Nach 20 Jahren Dienst im Vatikan kehrte das Einzelstück 1985 zurück nach Deutschland und ist seither Teil der Ausstellung im Mercedes-Benz-Museum.

Baby-Benz wird 1982 Vorläufer der Mercedes Benz C-Klasse

Die 70er Jahre waren stark von der Ölkrise dominiert, doch der Daimler-Benz AG gelang es dennoch, eine enorme Wachstumsrate vorzulegen. Neben einer führenden Position im Bereich der Premium-PKW, LKW und Omnibusse griff Mercedes-Benz auch in der Mittelklasse an und erschloss mit dem „Baby Benz“ eine vollkommen neue Kundengruppe.

Gut zu wissen: Der „Baby Benz“ wurde ohne historisches Vorbild gebaut und diente – wie zuerst von vielen Liebhabern der Marke angenommen – nicht als Nachfolger des 190 SL. Stattdessen sollte er als kleinster Wagen einen Einstieg in die Welt der Stuttgarter Autobauer bieten und die Modellpalette nach unten hin abrunden.

Mercedes-Benz Geschichte Teil 2 - 3
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Intern war der „Baby Benz“ als 190er beziehungsweise Baureihe W 201 bekannt. Wurde das neue Modell zunächst belächelt, entwickelte es sich in kurzer Zeit zum Bestseller und bildete den Vorläufer der heutigen C-Klasse. Im sportlichen Design fiel der 190 im Vergleich zum Basis-Benz 200 (Baureihe W 123) 10 Zentimeter schmaler und 30 Zentimeter kürzer aus.

Mercedes-Benz AG wird am 29. Juni 1989 gegründet

Am 29. Juni 1989 wurde die Mercedes-Benz AG gegründet, zu deren Vorstandsvorsitzenden Professor Werner Niefer bestimmt wurde. Die Daimler-Benz AG blieb jedoch weiterhin bestehen und bildete ab Juli 1989 das Dach für vier verschiedene Unternehmensbereiche: AEG AG, Mercedes-Benz AG, Deutsche Aerospace AG und Daimler-Benz Inter-Services. 1993 – nur vier Jahre später – ging die Daimler-Benz AG an die New Yorker Börse.

Mercedes-Benz Geschichte Teil 2 - 5
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Marke Mercedes-Benz bezeichnet Klassen mit Buchstaben

Im Jahr des ersten Börsengangs führte Mercedes Benz erstmals die typische Buchstaben-Klassen-Bezeichnung ein, die seither alle neuen Modelle tragen. Die traditionellen Klassiker setzen sich bis heute aus der E-Klasse, der C-Klasse und der S-Klasse zusammen. In den späten 1990ern folgten zudem die Klassen A, B und M.

Interessant: Die S-Klasse gilt seit ihrer Einführung als das Flaggschiff des wachsenden Konzerns. Zahlreiche Politiker wie Olaf Scholz setzen auf Limousinen der S-Klasse. Dass sich das deutsche Regierungsoberhaupt von einem Fahrzeug mit Stern befördern lässt, besitzt dabei eine lange Tradition, die bis zum ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer zurückreicht. Lediglich Gerhard Schröder und Angela Merkel verließen sich nicht ausschließlich auf den traditionsreichen Stern.

Mercedes-Benz Geschichte Teil 2 - 2
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 C-Klasse und A-Klasse sorgen für Schlagzeilen

Bei ihrer Einführung brach die C-Klasse ganz unverblümt mit dem bisherigen Stil: Wie ihr Vorläufer, der „Baby Benz”, zeigte sie sich kleiner und schmaler. Ihre Aufgabe war es, die Welt des Premium-Autoherstellers für ein breiteres Kundensegment attraktiv zu machen – was ihr nach erster Kritik auch gelang und zu globalem Erfolg führte. 

Mercedes-Benz Geschichte Teil 2 - 4
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Die A-Klasse sorgte bei Ihrer Einführung im Jahr 1997 hingegen für Schlagzeilen. Sie umfasste die kleinsten Modelle von Mercedes Benz und erschloss als Kompaktwagen eine gänzlich neue Käufergruppe. Allerdings führten schwedische Journalisten den sogenannten Elchtest durch, bei dem der Wagen schlichtweg umkippte.

Kurz erklärt: Beim sogenannten Elchtest wird ein Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von 50 bis 80 Stundenkilometern zuerst ruckartig nach links und anschließend ruckartig nach rechts gelenkt. Ziel ist es, die Stabilität in Kurven sowie bei verschiedenen Fahrmanövern zu testen.

Trotz des PR-Desasters konnte die Stuttgarter Automarke ihr Kompaktwagen-Experiment retten, indem sie in der Baureihe 168 serienmäßig das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) verbaute. Seither gehört die A-Klasse zu den meistverkauften Modellen und erfreut sich weltweitem Erfolg.

Ausblick: Welche Besonderheiten die 2000er bereit hielten und wie sich die Mercedes-Benz Group bis heute weiterentwickelte, lesen Sie in unseren weiteren Beiträgen zur Geschichte der Marke mit Stern. Bleiben Sie also dran – es bleibt spannend!

Mercedes-Benz Geschichte Teil 2 - 6
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SJS-Carstyling: die ganze Welt von Mercedes-Benz

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Extratipp: Sie möchten auch den letzten Teil der Geschichte von Mercedes-Benz nicht verpassen? Dann empfehlen wir Ihnen, unseren exklusiven Oldtimerblog im Blick zu behalten und unseren kostenfreien Newsletter zu abonnieren.


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Fabian ist verantwortlicher Redakteur bei den Mobilitätsblogs von SJS Carstyling und steht seit seiner Kindheit auf alles, was vier Räder hat. Sein Herz gehört den Marken Volkswagen und BMW. Privat fährt er einen Golf VII und einen Original VW T5 California, hat jedoch auch bereits Erfahrungen mit Classic BMWs gemacht, unter anderem mit einem 5er E39 - genau, der mit dem herrlich-seidigen Sechszylinder-Sound. Fabian wohnt in Sachsen-Anhalt und schreibt gerne über aktuelle und saisonale Autothemen.

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