Er hat Charme, ist kugelrund und brach seinerzeit Rekorde: Der VW Käfer war mit 21,5 Millionen verkauften Exemplaren das meistverkaufte Auto der Welt, bis der VW Golf ihn im Sommer 2002 überholte. Entsprechend sind auch heute noch recht viele Kugelporsches auf unseren Straßen unterwegs und tragen mit Stolz das begehrte H-Kennzeichen.
Im Jahr 1938 begann die Produktion des preiswerten Wagens, der möglichst vielen Menschen den Autobesitz ermöglichen sollte. Kunststoffscheiben, Kunstledersitze und Reifen aus heimisch produzierten Styrol-Butadien-Kautschuk (Buna) sollten den Preis drücken. Die nüchterne Bezeichnung Typ 1 taugte nicht, die Herzen zu erobern. Da kam ein Artikel der New York Times gerade recht, der die Vision von Abertausenden kleinen Käfern zeichnete, die bald schon die deutschen Autobahnen bevölkern würden.
Aus dem englischen Wort Beetle wurde später der Käfer. Und die Legende war geboren.
Exportschlager: Nicht nur Deutsche wollten einen VW Käfer kaufen
Anfang der 1950er Jahre rollten die Käferheerscharen nicht mehr nur durch Deutschland, sondern sie schwappten über den großen Teich bis auf die Highways der USA. Die Amerikaner hatten nun ihren Beetle oder Bug, während die Deutschen bis in die 1960er brauchten, um ihren kugeligen Freund tatsächlich Käfer zu nennen. In den Werbekampagnen von VW tauchte dieser Name erst auf, als es schon auf die 70er Jahre zuging. Seither kann man auch offiziell einen VW Käfer kaufen.
Andere Länder, andere Wörter: Überall auf der Welt ist der Käfer heute der Käfer, doch jedes Mal in der eigenen Landessprache. So heißt der vierrädrige Freund auf Niederländisch Kever, auf Französisch Coccinelle (Marienkäfer), auf Italienisch Maggiolino (Maikäfer) und auf Spanisch Escarabajo.
Käfer-Invasion: Die Volkswagen AG entschied sich dafür, in den einzelnen Ländern die landestypische Bezeichnung zum Modellnamen zu machen. Auch eine Art, Herzen zu erobern!
Die deutsche Bevölkerung nannte ihren geliebten kleinen Flitzer lange Zeit Brezelkäfer, weil die ersten Modelle ein brezelförmig geteiltes Heckfenster besaßen. So konnte VW sich das teure Biegen der Glasscheiben sparen und zwei einzelne, flache Gläser verbauen (ja, die Kunststoffscheibenpläne sind recht schnell in der Versenkung verschwunden). Wer einen Käfer mit ovaler Heckscheibe sichtet, darf sich sicher sein, dass dieser frühestens aus dem Jahr 1953 stammt. Statt Brezel hieß der Wagen seither Ovali.
Produktionswechsel von Deutschland nach Mexiko: Ist der Mex ein Original?
Das Jahr 1985 brachte eine Zäsur: VW verlegte die Käfer-Produktion vollständig nach Mexiko, und das hat heute noch enorme Auswirkungen auf den Markt. Viele Liebhaber sehen den Mex nicht als originalen Käfer an, vor allem auch, weil dieser ganz modern über einen Katalysator und eine Benzineinspritzung verfügt. Als Sammlerstücke begehrt sind hauptsächlich die alten Modelle von vor 1985. Doch umso älter, desto seltener – und die ganz frühen Versionen von vor 1961 sind fast vom Aussterben bedroht.
Das H-Geheimnis: Da die Produktion erst 2003 vollständig endete, ist jetzt, 20 Jahre später, nicht jeder Käfer oder Beetle ein Oldtimer. Dafür muss der Bubbla (Schwedisch!) mindestens 30 Jahre auf seinem Buckel haben.
Der Traum vom eigenen VW Käfer: Was sind die Kosten?
Sie möchten sich den Traum vom eigenen VW Käfer erfüllen, vielleicht sogar ein Käfer Cabrio kaufen? Die Preise sind höchst unterschiedlich. Laut der Online-Zeitschrift Auto Motor Sport beginnt das untere Preissegment bei ungefähr 1.800 Euro für einen geschlossenen Wagen aus den späten 60ern im mäßigen Zustand. Wer einen richtig guten Käfer dieser Epoche will, zahlt um die 5.700 Euro. Ein ähnlicher Betrag wird für den guten, alten Brezelkäfer fällig, wenn der Zahn der Zeit schon kräftig daran genagt hat. Der Preis für die Brezel kann aber auch bis auf 20.000 Euro klettern und für ein seltenes Hebmüller-Cabrio müssen Sie sogar etwa 50.000 Euro auf den Tisch legen, wenn es gut in Schuss ist. Tendenziell wird es immer teurer, wenn Sie ein VW Käfer Cabrio kaufen möchten, als auf die Freiluftversion zu verzichten.
Wo bekomme ich hochwertige VW Käfer Ersatzteile?
Laut Statista waren am 1. Januar 2022 etwa 43.200 Käfer als Oldtimer in Deutschland gemeldet. Das ist im Vergleich zu anderen historischen Fahrzeugen eine ganze Menge, und in anderen Ländern macht sich der Klassiker auch nicht gerade rar. Darum sind viele Ersatzteile auch heute noch gut zu bekommen, einzig die Originalteile der ganz alten Modelle haben Seltenheitswert und kosten entsprechend. Wir empfehlen, bei der Bestellung genau auf den Jahrgang Ihres VW Käfers zu achten, denn mit originalen Teilen erhalten Sie den Wert Ihres Automobils. Die Schwächen liegen besonders häufig in folgenden Zonen:
- Trittbrett
- Rahmenkopf
- Achsschenkel
- Kotflügelkeder
- Wagenheberaufnahme
- Lenkspiel
- Heizbirne / Wärmetauscher
- Spurstangenkopf
- Karosserie-Schraubkante
Auch Ölverluste kommen leider immer wieder vor.
VW Käfer: Bezugsquellen für Stylingprodukte und Bleche
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Quellenverzeichnis:
- https://www.auto-motor-und-sport.de/oldtimer/kaufberatung-vw-kaefer-typ-1-der-perfekte-einstiegsklassiker/
- https://www.autoscout24.de/auto/vw/vw-kaefer/
- https://www.spiegel.de/fotostrecke/auto-spitznamen-kaefer-hundknochen-buckelvolvo-und-goettin-fotostrecke-161003.html
- https://www.nrwision.de/mediathek/der-brezelkaefer-221114/
- https://www.pkw.de/autokatalog/vw/kaefer
- https://autonatives.de/3-juli-wie-der-kaefer-6915044.html
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