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Der Opel Kapitän gehört mit dem Admiral und dem Diplomat zu den „großen Drei aus Rüsselsheim“. Die Oberklasse-Fahrzeuge gelten als Nachfolger des Opel Super 6, wurden bis 1968 in der Opel KAD A Reihe gebaut und ab 1969 von der Opel KAD B Reihe abgelöst. Allen drei Fahrzeugtypen ist eine ähnliche Bauweise der Karosserie gemein, wobei sich im Hinblick auf Ausstattung und Motorisierung leichte Unterschiede finden. Wir haben den Opel Kapitän im Porträt.

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Die großen Drei aus Rüsselsheim

Unter Oldtimerfans ist bekannt, dass Opel einst zur automobilen Oberklasse Deutschlands gehörte. Seit 1938 der erste Opel Kapitän vom Band rollte und im Frühling 1939 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt wurde, war dieses Modell mit laufruhigem Sechszylindermotor ein fester Bestandteil des jahrelangen Erfolgs. Stiegen die ersten Generationen in der oberen Mittelklasse ein, schaffte der Kapitän ab 1964 sogar einen Aufstieg in die Oberklasse. In den 50er-Jahren belegte er in den deutschen Zulassungsstatistiken sogar den dritten Platz.

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Gemeinsam mit dem Admiral und dem Diplomat gehörte der Kapitän zur KAD-Reihe des Autoherstellers. Ersterer verfügte über eine gehobenere Ausstattung, während sich zweiterer als Spitzenmodell der Baureihe präsentierte. Die viertürigen Limousinen traten sogar gegen Mercedes Benz & Co. an, wobei der Opel Diplomat auch als Coupé erhältlich war.

Wussten Sie’s? Am 9. November 1956 feierte Opel einen Rekord: Als erster deutscher Hersteller gelang es, zwei Millionen Automobile vom Band laufen zu lassen. Im Vordergrund des Jubiläums stand ein Opel Kapitän – vergoldet mit 24 Karat. Überall dort, wo das Modell eigentlich mit Chromschmuck glänzte, erhielt der Jubiläums-Kapitän goldene Verzierungen. Auch das Interieur und den cremeweißen Lack passte der Hersteller an, bevor er den goldigen Kapitän auf Hochglanz polierte.

Generationen des Opel Kapitän im Überblick

  • 1938 bis 1940: Kapitän ’39
  • 1948 bis 1950: Kapitän ’48
  • 1950 bis 1951: Kapitän ’50
  • 1951 bis 1953: Kapitän ’51
  • 1953 bis 1955: Kapitän ’54
  • 1955 bis 1958: Kapitän ’56
  • 1958 bis 1959: Kapitän P 2,5
  • 1959 bis 1963: Kapitän P 2,6
  • 1964 bis 1968: Kapitän A
  • 1969 bis 1970: Kapitän B

Motorisierung und Fahrwerk des Opel Kapitän A

Während die ersten Opel Kapitän Generationen mit 2,5 Litern Hubraum, einem Sechszylinder-Reihenmotor, Dreiganggetriebe und 55 PS (40 kW) aufwarteten, brummte der Opel Kapitän ’56 bereits mit 75 PS (55 kW) über den Asphalt. Der Kapitän A schaffte es sogar auf 100 PS (74 kW) und erhielt 1965 einen vollkommen neuen Motor, der in Kombination mit einem 4-Gang-Getriebe eine Leistung von 125 PS (92 kW) erlaubte.

Schon gewusst? Neben dem charakteristischen Sechszylindermotor rollten insgesamt 113 Exemplare mit V8-Motor vom Band. Aus dem 4,6-Liter Hubraum ließen sich 190 PS (140 kW) entwickeln.

Über die Jahre hinweg zeigten Kapitän, Admiral und Diplomat eine selbsttragende Karosserie, die sich aus gestalterischer Sicht an den Chevrolet Nova anlehnte. Das konventionelle Fahrwerk bestand aus einer hinteren Starrachse, die über lange, längsliegende Zweiblattfedern verfügte. Die Vorderradeinzelaufhängung erfolgte hingegen mit Schraubenfedern, wobei Querlenker und innenliegende Stoßdämpfer ergänzt wurden. Alle KAD-Modelle verfügten zudem über ein Zweikreisbremssystem, das mit Scheibenbremsen und einem Bremskraftverstärker ausgestattet war.

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Schwachstellen des Opel Kapitän B

Unter Sammlern und Oldtimer-Enthusiasten erfreut sich der Opel Kapitän einem großen Interesse. Das zuverlässige Classic Car gilt in allen Varianten als empfehlenswerter Oldtimer, wobei seltene Versionen wie das Cabriolet, der 51er Kapitän und der P 2,5 zu den gefragtesten Exemplaren gehören. Rost spielt bei allen KAD-Modellen eine Rolle, lässt sich mit einer guten Restaurierung allerdings unter Kontrolle bringen.

Für Liebhaber historischer Classic Cars: Auch Legenden wie den Opel GT, den Porsche 911 und den Shelby AC Cobra hatten wir bereits für Sie im Porträt. 

Aufgrund des Alters können Sie bei der Mehrheit der Modelle von einer Restauration ausgehen. Denken Sie an den Kauf eines Oldtimers, sollten Sie diesen jedoch genau auf die rote Fleckenkrankheit untersuchen. Am Kotflügel, genauer im unteren Bereich der A-Säule, sprechen Bläschen für einen kritischen Zustand von Autos mit Schiebedach. Sind die hier endenden Wasserabläufe verstopft, frisst sich der Rost nicht selten bis zum Schweller durch.

Werfen Sie einen Blick auf den Rahmen der Windschutzscheibe, ist auch die Edelstahl-Leiste im unteren Bereich interessant. Bei einer Besichtigung empfiehlt sich ihre Demontage, damit Sie die darunterliegende Blechsubstanz besser beurteilen können. Des Weiteren gehören die Endspitzen, die Längsträger und die Türunterkanten zu den Hotspots für Rostschäden.

Tipp: Rund um die Aufnahme der hinteren Federn liegen mehrere Verstärkungsbleche übereinander. Erkennen Sie in diesem Bereich Rostschäden, befinden sich Kapitän, Admiral und Diplomat häufig in einem sehr angegriffenen Zustand.

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Jennifer ist Vielfahrerin und liebt es, bei guter Musik über den Asphalt zu rollen. Besonders heimisch fühlt sie sich auf den Autobahnen rund um Mannheim und Frankfurt. Ihr Herz gehört ihrem Ford Fiesta, der sie zuverlässig an jedes Ziel bringt. Wenn sie nicht gerade im Auto sitzt, schreibt sie mit Freude über alles, was vier Räder hat.

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