Als Inbegriff des Sportwagens genießt der Porsche 911 längst Kultstatus. Schon 1963 wurde das erste Modell auf der IAA in Frankfurt am Main vorgestellt. Seitdem ist der „Elfer“ weder als Gebrauchtwagen noch als Neuwagen von der Straße wegzudenken. Wir haben das Classic Car im Porträt.
Porsche 911: Seit 1963 ein Klassiker
1963 rollte der 911 als Nachfolger des legendären 356 auf die Frankfurter IAA. Das Ur-Modell trug damals noch den Namen 901. Peugeot störte sich jedoch an diesem Kürzel. Schließlich hatten sich die Franzosen genau diese Auto-Kennziffer schützen lassen – dreistellig, eine Null in der Mitte. Porsche gab nach und lieferte das neue Modell nicht mehr als 901, sondern als 911 an die Händler.
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Der Sechszylinder zog damals 130 PS aus 2,0 Litern Hubraum. In 9,1 Sekunden schaffte es das Coupé auf Tempo 100 und erreichte kurze Zeit später die Höchstgeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern. Dieser anfänglichen Leistung folgten in den kommenden Jahren immer kräftigere Motoren. 1966 erhielt der 911 S einen 160-PS-Boxermotor. Der 911 Carrera RS 2.7 vereinte 1972 sogar 210 PS mit einem Leergewicht von nur 1.000 Kilogramm.
Wussten Sie’s? Das „Entenbürzel“ des Carrera RS gilt als der weltweit erste Heckspoiler, der serienmäßig verbaut wurde.
Ein Jahr später traten Turbolader in den Vordergrund. In der zweiten Generation – bekannt als G-Modell – versteckten sie sich als technische Neuerung unter der Motorhaube. 260 PS ließen sich dem 3,0-Liter-Motor des 911 Turbo entlocken und beschleunigten ihn innerhalb von 5,2 Sekunden auf Tempo 100. Die Autobauer behielten Saugmotoren weiter im Programm und pflegten zusätzlich das Boxer-Prinzip. Während 1982 das erste 911 Cabrio vom Band rollte, debütierte 1983 der erste Carrera mit einem 3,2 Liter Hubraum und 231 PS.
Der letzte luftgekühlte 911er
Das G-Modell wurde bis 1988 auf den Asphalt entlassen, bis der Typ 964 die dritte Generation einläutete. Die Varianten Coupé, Cabriolet und Targa der Baureihe erhielten einen Allradantrieb, dem zwei Jahre später ein weiterer Turbo folgte. 1993 ging die vierte Generation in Produktion, die sich durch ein neues Aluminiumfahrwerk, ein Biturbo-Aggregat mit 385 PS und 283 kW und eine flachere Frontpartie auszeichnete.
Ein Highlight für Sammler: Der Typ 993 bildete nicht nur den Beginn der vierten Generation, sondern auch das Ende der luftgekühlten Neunelfer.
Der Typ 996 rollte 1997 als erster wassergekühlter Boxermotor auf die Straßen. Das Modell profitierte einerseits von einer verbesserten Kühlleistung und hielt andererseits die künftigen Abgasvorschriften ein. Dank Vierventiltechnik schlummerte im 996er eine Leistung von 300 PS. Getoppt wurde diese vom Typ 997, der ab 2004 den Markt eroberte. Aus einem 3,6-Liter-Boxermotor entwickelte der Carrera 325 PS, während es der Carrera S mit 3,8 Liter Hubraum sogar auf 355 PS schaffte.
2006 wurde der Porsche 911 Turbo erstmals mit einem Turbolader und variabler Turbinengeometrie ausgestattet. Er hielt 480 PS (353 kW) bereit und beschleunigte innerhalb von vier Sekunden auf Tempo 100. 2008 folgte ein Doppelkupplungsgetriebe. 2010 zog zudem der Porsche 911 GT2 RS alle Blicke auf sich. Das bis zu diesem Zeitpunkt schnellste Elfer-Modell mit Straßenzulassung verfügte über Keramikbremsen, 620 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 330 Stundenkilometern. Der Preis des auf 500 Stück limitierten Porsche Modells lag bei rund 237.500 Euro.
4 Fun Facts zum 911er
- Ferdinand “Butzi” Porsche entwarf den ersten 911 als Nachfolger des Porsche 356. Ziel war es, ein komfortables, schnelles und dennoch alltagstaugliches Auto zu entwickeln, das Platz für vier Personen bieten konnte (auch wenn die Rücksitze klein ausfielen).
- Als der Porsche 911 im Jahr 1964 auf den Markt kam, lag der Preis bei 11.550 Deutschen Mark. Zum Vergleich: Ein Durchschnittslohn in Deutschland lag damals bei etwa 500 DM pro Monat.
- Seit seiner Einführung im Jahr 1964 hat der Porsche 911 sein charakteristisches Design mit den runden Scheinwerfern, der schrägen Dachlinie und dem Heckmotor beibehalten. Obwohl viele technische Innovationen hinzukamen, ist die Silhouette des 911 sofort erkennbar.
- Der 911 ist eines der erfolgreichsten Rennfahrzeuge der Welt. Ob bei der Rallye Monte Carlo, den 24 Stunden von Le Mans oder der Rallye Dakar – der Porsche 911 hat in verschiedensten Disziplinen zahlreiche Siege eingefahren. Das macht ihn zu einer Motorsport-Ikone.
911 Carrera: Steigerung bei Performance und Komfort
Ein Jahr später rückte der Porsche 991 ins Rampenlicht. Ein neues Fahrwerk, ein veränderter Radstand, eine größere Spurbreite und mächtigere Reifen waren nur einige Änderungen, denen er sich unterziehen musste. Der Innenraum fiel ergonomischer aus, während die Silhouette flacher und gestreckter anmutete. Obwohl sich der Hubraum des Carrera-Grundmodells auf 3,4 Liter verkleinerte, leistete der 991 mit dem weltweit ersten manuellen Siebengang-Schaltgetriebe 5 PS mehr als zuvor.
Seit dem Facelift 2015 setzte Porsche außerdem nur noch Turboaggregate ein – mit Ausnahme des 911 GT3 RS. Auch in den folgenden Jahren erhielten die Sportwagen aus Zuffenhausen zahlreiche Feinjustierungen und zeigten sich gleichermaßen performant und komfortabel.
Die aktuelle Modellpalette von Porsche bietet nach wie vor eine große Bandbreite an Ausstattungsvarianten – von der Motorisierung über das Automatik- oder Schaltgetriebe bis hin zum Hinterrad- oder Allradantrieb. Vor allem bei Neuwagen genießen Enthusiasten der 911er-Familie maximale Individualität. Doch auch Oldtimer aus der Elfer-Reihe eröffnen eine vielseitige Auswahl.
Alternativen zum Porsche 911
Trotz Kultstatus muss ein 911er nicht die einzige Wahl sein. Aus der Modellpalette von Porsche kommen alternativ auch Modelle wie der 718 und der Taycan in Betracht. Während der Porsche 718 mit rund 58.000 Euro zu Buche schlägt und einen leistungsstarken Motor mit bis zu 500 PS liefert, präsentiert sich der strombetriebene Taycan mit einer Leistung von bis zu 716 PS und einem Preis ab 86.000 Euro.
Wer sich nicht nur bei Porsche umsehen möchte, kann auch einen Blick auf Konkurrenzmodelle von Ferrari und Aston Martin werfen. Der Ferrari 488 GTB leistet bis zu 670 PS und ist ab rund 230.000 Euro zu haben. Der Aston Martin Vanquish bietet eine Motorleistung bis zu 603 PS und fordert eine Investition von rund 280.000 Euro.
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Bildquelle Titelbild: VGV – stock.adobe.com
“Vintage-Interieur eines Porsche 911. Kult: die orangenen Anzeigenadeln.”