Es war einmal….so beginnen nicht nur romantische Märchen, sondern auch Erfolgsgeschichten. Sogar die in der Automobilindustrie und in Deutschland. Denn als der Volkswagenkonzern mit seinem beliebten Modell Käfer in Absatzschwierigkeiten geriet, machte man einen Ausflug nach Italien. Wie die Story weitergeht und sich daraus eines der populärsten Autos entwickelte, lesen Sie in diesem Blogbeitrag auf Retromanie!
50 Jahre VW Golf – wie alles begann
Eine der frühen Geburtsstunden des Volkswagen Golf liegt im Turiner Autosalon, der offiziell Salone dell’automobile di Torino hieß und zwischen den Jahren 1900 und 2000 als weltweit bekannte Fachmesse für Automobile galt. Im Jahr 1969 war eine Delegation des VW-Konzerns auf eben dieser Messe unterwegs, um sich Inspiration für den in die Krise geratenen Käfer zu holen. Insgesamt wurden sechs Modelle unterschiedlicher Hersteller in die Notizblöcke geschrieben, vier davon stammten vom renommierten Designer Giorgetto Guigiaro. Die Wolfsburger engagierten den Mann mit den kreativen Ideen, dieser zeichnete den Golf in seiner ersten Version aufs Reißbrett und traf den Zeitgeist.
Der VW Golf I als legitimer Nachfolger des Käfer
Am 29. März 1974 startete Volkswagen die Serienproduktion des Golf in Wolfsburg, von beginn an mit dem kantig-klaren Design und dem wassergekühlten Frontmotor. Der Fokus lag auf dem Praktischen wie die abfallende Fronthaube für den Blick auf die Fahrbahn bis unmittelbar vor dem Wagen und das tief heruntergezogene Heckfenster, mit dem Rückwärtsfahren einfach wurde. Der Golf überzeugte auf allen Linien, bereits im Oktober 1976 lief der einmillionste Golf vom Band.
Info:
1975 brachte VW den Golf GTI, das für Gran Turismo Injektion steht, auf den Markt. Der Klassiker überzeugte mit 110 PS sowie Einspritztechnik und einer Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h.
Im Jahr 1979 wurde es fruchtig-süß, denn die Optik des Golf Cabrio mit dem markanten Überrollbügel erinnerte viele an einen Obstkorb, der Spitzname Erdbeerkörbchen verbreitete sich.
Der VW Golf II mit mehr Platz und Kat als Nachfolgermodell
1983 erblickte der zweite Golf das Licht der Welt und punktete auf Anhieb mit dem ersten geregelten Kat, ABS und Allradantrieb ebenso wie mit dem ersten Golf-Motor mit Vierventil-Technik. Der Rallye Golf G60 mit 160 PS und dem G-förmigen Verdichter folgte ab 1989. Nur ein Jahr später gab’s den Golf Country mit Allradantrieb.
Der VW Golf III mit dem Fokus auf Sicherheit
Die dritte Generation des Volkswagens lief zwischen 1991 und 1997 im Werk Wolfsburg vom Band, wobei vor allem die Crash-Eigenschaften verbessert wurden. So gab es ab 1992 Frontairbags, ab 1996 auch Seitenairbags und ABS serienmäßig. Bereits von Beginn an setzte man auf den ersten Sechszylinder im Golf im VR6.
Der Golf IV definiert den Klassiker neu
Der VW Golf erhob nie den Anspruch, ein Auto zu sein, das dem angesagten Trend entsprach, er war von Anfang an einfach ein Klassiker. So etwa blieb die markante C-Säule immer klar erkennbar. Ab 1998 gab es ESP als Ausstattungsmerkmal, wobei es erst 1999 serienmäßig verbaut wurde. Der Golf IV als erstes voll verzinktes Modell wurde 4,9 Millionen Mal produziert.
Der VW Golf V – es wurde flauschig
Zwischen 2003 und 2008 eroberte der Golf V die Herzen der Deutschen. Er hatte ja auch viel zu bieten, neben der Vierlenker-Hinterachse, eine steifere Karosserie, Seitenairbags im Fond, Bi-Xenonscheinwerfer und ein Panoramaschiebedach.
Im VW Golf VI gab es Vorboten des autonomen Fahrens
Im Golf VI gab es die ersten Assistenzsysteme, quasi die Vorboten der KI. Die Fahrer konnten auf Hilfe beim Abstandhalten, beim Anfahren am Berg oder beim Ein- und Ausparken helfen sowie beim Rückwärts Einparken durch die Rückfahrkamera einen Blick nach hinten werfen.
Bad news:
Diese Ausgabe des Golf mit dem Dieselmotor EA 189 löste 2015 den Dieselskandal aus und verursachte nicht nur eine Delle in der Erfolgsstory des Volkswagens.
Der VW Golf VII als abgespeckte Variante
Der Golf VII brachte um bis zu 100 Kilogramm weniger auf die Waage als noch sein Vorgänger, auch das Design wurde cleaner und ließ Erinnerungen an den ersten und vierten Golf wachwerden. Zum 40-jährigen Jubiläum gab es den ersten vollelektrisch betriebenen Golf.
Der VW Golf VIII, ein Evergreen und dennoch modern
Der Golf VIII, der seit 2019 vom Band rollt, kann seine Wurzeln als Volkswagen nicht verleugnen. Und dennoch wirkt er mit den ausschließlich digitalen Instrumenten, vor allem aber einem intuitiv bedienbares Infotainmentsystem, sehr modern. Bis jetzt sind mehr als eine Million Golf 8 verkauft.
50 Jahre Golf – da gibt’s eine Jubiläumsausgabe
50 Jahre später schenkt sich der VW Golf selbst eine Jubiläumsausgabe, die ein Infotainment mit schnellem Prozessor, Sprachassistenten IDA sowie ChatGPT-Integration bietet. Wer auf die Umwelt achten möchte, findet im neuen Golf einen Hybridantrieb, der knapp 100 km rein elektrisch fährt und auf eine Gesamt-Reichweite von 1.000 km setzt.
Last but not least ein paar Fun Facts zu 50 Jahre VW Golf
- Allein in Wolfsburg, der Geburtsstadt des Golf wurden mehr als 20 Millionen Fahrzeuge dieses Modells gebaut, wobei sich 2003 die Stadt aus marketingtechnischen Gründen bei der Einführung neuer Golfvarianten kurzfristig in „Golfsburg“ umbenannte. Insgesamt wurden über 35 Millionen Exemplare des Golfs gebaut.
- Während der 50 Jahre, die es den Golf schon gibt, waren weitere Produktionsstätten quer über den Globus aktiv, beispielsweise Brüssel, Bratislava, Pekan in Malaysia oder Puebla in Mexiko, ebenso wie Kariega in Südafrika, Curitiba in Brasilien, Foshan und Changchun in China. Eben ein echter Allerweltskerl, unser VW Golf!
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