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Die Pflege alter Ledersitze ist keine Geheimwissenschaft. Mit unseren Tipps gelingt es Ihnen, die Sitze perfekt zu pflegen und wieder in den besten möglichen Zustand zu versetzen. Machen Sie sich an die Arbeit, damit Ihre Sitze beim nächsten Oldtimertreffen in bester Form sind. Sie brauchen lediglich Geduld und die richtigen Pflegeprodukte.


1. Kunstleder von Leder unterscheiden

Hochwertiges Kunstleder unterscheidet sich optisch kaum von echtem Leder, aber für die Pflege der Autositze ist wichtig, dass Sie das Material genau kennen. So lernen Sie die drei “Lederarten” zu unterscheiden.

  • Kunstleder hat in der Regel eine einheitliche Oberflächenstruktur, eingeprägte Narben und Strukturen wiederholen sich regelmäßig. Alle Schnittkanten sind glatt und auf der Rückseite erkennen Sie ein textiles Gewebe. Wenn Sie unsicher sind, entnehmen Sie an einer versteckten Stelle ein kleines Stück des Materials. Es schmilzt, wenn Sie es ein eine Flamme halten. Verwenden Sie für Sitze aus diesem Material ausschließlich Pflegeprodukte für Kunstleder.
  • Veganes Leder ist ein relativ neues Produkt aus Pflanzenfasern, das sich kaum von echtem Leder unterscheidet. Wie Kunstleder zeigt es eine einheitliche Oberflächenstruktur, da es sich nicht um echtes Leder aus Tierhäuten handelt. Das Material brennt in der Regel oder verkohlt. Es schmilz nicht wie Kunstleder und der typische Geruch nach verbrannten Haaren, den brennendes Leder verströmt, fehlt. Pflegen Sie diese Lederart mit Spezialprodukten für veganes Leder.
  • Echtes Leder hat meistens eine unregelmäßige Struktur, raue Schnittkanten und eine faserige Struktur an der Rückseite. Oft sind winzige Poren zu erkennen, in denen einst die Haare des Tieres steckten. Beim Verkohlen riecht es nach verbrannten Haaren.

2. Ledersitze reinigen, bevor die Pflege alter Ledersitze beginnt

Helle Autositze brauchen besonderes Pflege
Helle Autositze brauchen besonderes Pflege

Damit Sie bei der Pflege alter Sitze keinen Schmutz in das Leder einarbeiten, müssen Sie es zunächst reinigen. Kehren Sie groben Schmutz ab und saugen Sie die Sitze. Verwenden Sie nun einen milden Lederreiniger. Wenn die Sitze noch verschmutzt sind, greifen Sie zu einem starken Lederreiniger. Wischen Sie mit einem Tuch nach, dass Sie mit destilliertem Wasser leicht angefeuchtet haben.

Wichtig: Wir raten ausdrücklich davon ab, Hausmittel wie Duschgel, Kernseife, Babypuder, Speisestärke, Backpulver oder Trockenshampoo zu verwenden. Lediglich sehr hartnäckige Fettflecke dürfen sich vorsichtig mit Waschbenzin entfernen. Testen Sie Sie jedes Mittel an einer versteckten Stelle, denn besonders bei Waschbenzin besteht die Gefahr, dass Sie den Fleck zusammen mit der Farbe des Leders entfernen.


3. Das richtige Mittel zur Pflege alter Ledersitze wählen

  • Neuleder braucht in den ersten drei Jahren lediglich eine Leder Versiegelung, also keine Produkte, die rückfettend wirken. Verzichten Sie in dieser Zeit auf Pflegemilch oder Lederöl. Die Versiegelung schützt vor Verfärbungen und Anschmutzung.
  • Verwenden Sie ab dem vierten Jahr eine Pflegemilch, um das Leder zu schützen und geschmeidig zu halten. Die Produkte beugen einem Verhärten des Leders vor, können es aber nicht wieder geschmeidig machen.
  • Mit Softener Lederöl wird das Leder wieder etwas geschmeidiger. Das Öl alleine reicht nicht aus, sie müssen das Leder zusätzlich walken, um die Verhärtungen zu lösen.

Auch die beste Pflege hilft nicht, wenn das Leder durch Hitze geschrumpft ist oder bereits Brüche beziehungsweise tiefe Risse aufweist.


3. Ledersitze reparieren und aufarbeiten

Risse können Sie sogenanntem flüssigem Leder versiegeln, um die Ledersitze zu reparieren. Größere Schäden lassen Sie besser bei einem Fachmann beheben. Sie haben auch die Alternative. die Sitzbezüge auszutauschen. Wenn keine deutlichen Schäden sichtbar sind, sollten Sie die Ledersitze aufarbeiten und ein Leder Fresh Set zur Farbauffrischung einsetzen. Diese Produkte kaschieren kleine Kratzer, Abschürfungen und mildern leichte Ausbleichungen.


Bei der Pflege des Leders das Lenkrad nicht vergessen
Bei der Pflege des Leders das Lenkrad nicht vergessen

5. Die regelmäßige Lederpflege nicht vernachlässigen

Nach der Pflege ist vor der Pflege, denn die Pflege alter Ledersitze muss regelmäßig erfolgen. Aber übertreiben Sie es nicht, es reicht ein- bis zweimal im Jahr eine Lederpflege aufzutragen. Lediglich bei hellen Sitzen ist eine gründliche Reinigung und Pflege alle drei Monate sinnvoll. Je nach Belastung sollten Sie auch die Einstiegsseite des Fahrersitzes häufiger reinigen und pflegen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Das Autoleder zu pflegen umfasst auch andere Lederteile als die Autositze. In vielen Oldtimern hat auch das Lenkrad einen Lederbezug oder der Schaltknauf besteht aus Leder. Diese Teile vergessen viele Autoliebhaber bei der Lederpflege. Denken Sie daran, die Pflege sparsam zu verwenden, damit Lenkrad und Schaltknauf griffig bleiben.


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Bildquelle:

  1. Foto von Haryo Ramadantyo auf Unsplash
  2. Foto von Jannis Lucas auf Unsplash
  3. Foto von stefzn auf Unsplash

 

Fabian ist verantwortlicher Redakteur bei den Mobilitätsblogs von SJS Carstyling und steht seit seiner Kindheit auf alles, was vier Räder hat. Sein Herz gehört den Marken Volkswagen und BMW. Privat fährt er einen Golf VII, hat jedoch auch bereits Erfahrungen mit Classic BMWs gemacht, unter anderem mit einem 5er E39 - genau, der mit dem herrlich-seidigen Sechszylinder-Sound. Fabian wohnt in Berlin und Sachsen-Anhalt und schreibt gerne über aktuelle und saisonale Autothemen.

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