W201

Geschichte des 190ers: Von der Motorisierung bis zur Sicherheit

Motorisierung

Im Hinblick auf die Fahrleistung hat Mercedes-Benz bei der Entwicklung des W201 das Rad nicht neu erfunden. Dennoch überzeugt das heutige Classic Car mit verschiedenen Motoren, die wahlweise als Benziner oder Diesel über den Asphalt brummen. Benziner verstecken vier beziehungsweise sechs Zylinder und 90 bis 235 PS unter ihrer Motorhaube. Diesel-Modelle warten mit vier oder fünf Zylindern und 72 bis 126 PS auf.

Während die Dieselmotoren Geschwindigkeiten zwischen 160 und 192 Stundenkilometern erreichen, bringen es die Ottomotoren auf sagenhafte 175 bis 250 Stundenkilometer. Im Vergleich zum Vorgängermodell, dem W123, fällt der Verbrauch des W201 sogar geringer aus: Während der W123 mehr als 10,0 Liter schluckt, fordert der 190er nur 6,9 bis 9,0 Liter auf einer Strecke von 100 Kilometern – und das über alle Motor- und Treibstoffvarianten hinweg.

Abmessungen

Die Limousine W201 vertritt in nahezu allen Versionen eine Länge von 4,42 Metern, eine Breite von 1,68 Meter und eine Höhe von 1,38 Meter. Der Radstand beläuft sich auf 2,67 Meter. Der Kofferraum wartet mit einem Volumen von rund 410 Litern auf und erlaubt durchaus eine Fahrt in den Urlaub. Obwohl der Viertürer optisch für vier Erwachsene als passend erscheint, überrascht der Innenraum mit einer ungewohnten Enge. Trotz teils geringer Bein- und Kniefreiheit fährt es sich im 190er angenehm.

Varianten

1982 erschien der Mercedes-Benz W201 ausschließlich als Limousine auf dem Markt. Bis zum Ende der Produktionszeit im Jahr 1993 folgten weder ein Coupé noch eine Cabrio-Version. Stattdessen erhielt der 190er im Herbst 1988 sowie 1991 eine optische und technische Modellpflege. Der Stuttgarter Autohersteller verbaute neue Sitze, die einen höheren Komfort versprachen. Auch höhenverstellbare Gurte, beheizbare Außenspiegel, neu lackierte Seitenschutzleisten – die von Mercedes als Sacco-Bretter bekannt sind – und Stoßstangen hielten Einzug. Die zweite Modellpflege erweiterte alle W201-Modelle um ABS und hielt für die Versionen 190E 2.0 und 2.3 neue Auspuffanlagen bereit.

Neben diesen Varianten fertigte die Automarke während der gesamten Produktionszeit Sondervarianten an. Die Auflagen zeichneten sich jeweils durch kleine Stückzahlen, Sonderlackierungen und Extras in der Ausstattung aus. Zu den Sondermodellen gehörten besonders der 190 DTM, der Berlin 2000, der AMG und der Avantgarde.

Design

In seinem Gesamtbild verkörpert der W201 den klassischen Look eines Mercedes-Benz. Während der 11 Produktionsjahre lieferten die Designer das Modell in 51 unterschiedlichen Farbvarianten aus. Der 190er stellte dabei den ersten Wagen aus dem Hause des Stuttgarter Autoherstellers dar, der - mit Ausnahme des Kühlergrills – vollständig ohne Chrom-Elemente über die Straßen rollte.

Besondere Unterschiede zu Vorgängermodellen stellten Liebhaber der Marke vor allem im hinteren Fahrzeugbereich fest: Die Konstrukteure brachen mit dem bisherigen Design und konstruierten ein deutlich kürzeres Heck. Es zeigte sich zum einen höher und wies zum anderen eine leichte Verjüngung auf.

Auch im Hinblick auf das Interieur zeigt sich, dass der 190er in einer Zeit entstand, in der Mercedes Kraftwagen noch als Ingenieurautos konzipierte: Die Form folgt der Funktion. So kommt auch der Innenraum ohne großen Schnickschnack aus und ist besonders im Hinblick auf die Bein- und Kniefreiheit eng bemessen. Dennoch dürfen Fahrer und Mitfahrer einen komfortablen Sitz mit Federkern- oder Schaumstoff-Polsterung erwarten. Polsterung und Leder bieten sich zudem in zehn verschiedenen Farben an.

Sicherheit

Seiner Zeit galt der W201 als sicheres Fahrzeug. Die für die damalige Zeit solide Basis erhöhte Mercedes ab 1985, indem die Ausstattung serienmäßig um Gurtstraffer erweitert wurde. Im selben Jahr hielt die Servolenkung einen serienmäßigen Einzug in den „Baby-Benz“. Ab 1988 folgten höhenverstellbare Gurte, ab 1991 ABS und ab 1992 ein Fahrer-Airbag.

Preis

In der Grundausstattung forderte der W201 zwischen 25.000 und 80.000 DM. Auf Wunsch – und zu einem gewissen Aufpreis – waren Automatikgetriebe, Servolenkung, Klimaanlage, ABS und ein Airbag für den Fahrer als Sonderausstattung erhältlich. Solche Extras begannen bei 800 DM und erstreckten sich bis zu rund 4.600 DM. Gebrauchte Wagen zeigen sich heute deutlich günstiger: Abhängig von Zustand, Kilometerstand und Ausstattung können Sie einen Oldtimer für 2.000 bis 13.000 Euro ergattern.

Neben dem Kaufpreis fallen die laufenden Kosten für einen 190er durchschnittlich aus. Ohne H-Kennzeichen zahlen Sie für die Haftpflichtversicherung und die Kfz-Steuer deutlich mehr, als wenn Ihr Wagen als offizieller Oldtimer anerkannt ist.

Alternativen

Zum Zeitpunkt seiner Einführung war der W201 als Konkurrenz für den 3er BMW gedacht. Den E21 gab es bereits seit 1975. Ab 1982 folgte der E30. Beide Alternativen sind heute ab 5.000 Euro erhältlich und kosten im Top-Zustand bis zu 45.000 Euro. Bei einem Blick auf VW springt der Passat B3 ins Auge, der besonders mit seiner Geräumigkeit punktet und bereits ab Beträgen von 6.000 Euro zu erwerben ist.

Wer dem Stuttgarter Autobauer treu bleiben möchte, fasst die Inhouse-Optionen ins Auge: Als „mittlere Baureihe“ und „letzter echter Benz“ präsentiert sich der W124. Er verkörpert die obere Mittelklasse und ist als Alternative zum Mercedes 190 für Beträge zwischen 2.000 und 20.000 Euro zu erwerben.

Bekannte Schwachstellen des „Baby-Benz“

Der Mercedes 190 gehört heute zu den alltagstauglichen Klassikern – er trägt den Status eines Oldtimers, verhält sich aber nicht wie einer. Die Wagen der Baureihe scheinen unkaputtbar zu sein und rollen mit einem unermüdlichen Überlebenswillen durch die Straßen. Das Classic Car ist fast zu schade, um als Alltagsauto zu fungieren. Doch es bringt alle Qualitäten mit, die der tägliche Gebrauch fordert: Der W201 stammt aus gutem Hause, ziert seine Motorhaube mit einem Stern und überzeugt langfristig mit seiner hohen Bauqualität. Möchten Sie einen 190er erwerben, sollten Sie dennoch ein paar bekannte Schwachstellen ins Auge fassen.

Im Bereich der Karosserie richten Sie Ihren Blick zunächst auf Rost. Im Vergleich zum W124, der teilweise stark unter der roten Flecken-Krankheit leidet, hält es sich beim W201 in Grenzen. Dennoch spielt sie auch beim Kompakt-Mercedes eine Rolle und zeigt sich häufig an den Wagenheberaufnahmen. Hier wird vorhandener Rost allerdings erst sichtbar, wenn Sie die Schutzkappen öffnen. Weitere typische Rostherde sind die Türunterkanten, die Kotflügelecken unter den Blinkern, die Radläufe und die Hinterachsaufnahmen.

Im Innenraum sprechen verschlissene Polster für eine starke Beanspruchung und treten häufig bei Vielfahrerautos auf. Insgesamt schlagen sich Benziner äußerst wacker, beginnen ab der 200.000-Kilometer-Marke allerdings mit den ersten Leiden. Vier- und Sechszylinder unterscheiden sich in ihren Schwachpunkten kaum voneinander. Steuerkette, Zylinderkopfdichtung und KE-Jetronic-Bauteile rücken besonders ins Visier.

Wird Ihnen ein Mercedes 190 sehr günstig angeboten, lohnt es sich außerdem, nach der letzten Wartung zu fragen. Billige Modelle leiden nicht selten unter Wartungsstau, denn die Reparaturen gehen ins Geld. Immerhin zeigt sich der W201 als ein robustes und aufwendig gebautes Auto. Ohne regelmäßige Wartung leidet jedoch der allgemeine Zustand. Wichtig: Diesel-Modelle scheitern in der Regel an der Umweltplakette.

Tipps und Tricks rund um die Pflege Ihres Oldtimers

Der Mercedes 190 besitzt einen großen Überlebenswillen und lässt sich selbst mit Mühe kaum kaputtfahren. Stolze Besitzer des „Baby-Benz“ streben in der Regel sowieso nach dessen Erhalt: Der Wagen bringt Sie mit großer Ruhe und Zuverlässigkeit durch den Alltag, egal welches Wetter und welche Strecke es zu meistern gilt. Auch wenn der W201 nahezu unkaputtbar erscheint, haben wir für Sie fünf Tipps rund um die Autopflege, mit denen Sie Ihren Oldtimer in einem bestmöglichen Zustand erhalten:

• Bremsflüssigkeit, Kühlwasser, Motoröl, Scheibenwischerflüssigkeit: Um Sie zuverlässig über den Asphalt zu tragen, benötigt Ihr W201 all diese Flüssigkeiten in ausreichender Menge. Wir empfehlen Ihnen, die Flüssigkeiten im Blick zu behalten, bei Bedarf aufzufüllen und in den angeratenen Abständen zu erneuern.

• Das Exterieur Ihres Mercedes-Benz Oldtimers dankt eine regelmäßige Autowäsche, die ihn von Verschmutzungen befreit. Wichtig ist, dass Sie auf eine schonende Reinigung setzen und die verschiedenen Oberflächen – besonders im Innenraum – mit dem richtigen Reiniger pflegen.

• Eine Garage oder ein Carport sind ideal, um Ihren Wagen vor der Witterung zu schützen. Steht Ihnen kein geschützter Stellplatz zur Verfügung, lohnt sich eine Schutzhülle oder eine spezielle Abdeckplanen. Sie erfüllt die gleiche Aufgabe und reduziert die Einflüsse der Witterung auf Ihr Classic Car.

• Regelmäßiger Auslauf, bei dem Ihr 190er über den Asphalt zieht, erhält eine einwandfreie Funktionsweise aller Komponenten. Auch wenn die Baureihe 201 einen unermüdlichen Überlebenswillen mit sich bringt: Vermeiden Sie zu hohe Drehzahlen, starkes Beschleunigen und abruptes Bremsen.

• Brauchen Sie für die Instandhaltung Ersatzteile, greifen Sie ausschließlich zu originalen, neuen oder gebrauchten Autoteilen in hoher Qualität. Verzichten Sie auf günstiges Zubehör, das nicht richtig passt. Auf Umbauten und Modifikationen, die nicht notwendig sind oder nicht fachgerecht durchgeführt werden, sollten Sie ebenfalls verzichten.

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Mehr als ein MB-Teilekatalog: Vorteile von SJS-Carstyling

Als Experten für Mercedes-Benz bieten wir Ihnen die ganze Welt des Stuttgarter Autoherstellers – vom Classic Car über Youngtimer bis hin zu Oldtimern. Doch wir sind mehr als ein Teilekatalog und bieten Ihnen zahlreiche Vorteile, wenn es um Zubehör und Autoteile für Ihren 190er geht:

1. Egal, ob Classic Car, Youngtimer oder Oldtimer: Die Marke Mercedes-Benz genießt einen festen Platz in unserem Herzen. Wir sind Experten für Fahrzeuge der Marke und kennen auch den W201 inn- und auswendig. Bei Fragen zu den Besonderheiten der Baureihe, zur Wartung, Instandhaltung oder Pflege, sind wir nur einen Anruf entfernt und helfen Ihnen gerne weiter.

2. In unserem großzügigen Sortiment werden Sie mit Sicherheit fündig. Wir bieten Ihnen originale, gebrauchte, neue und seltene Ersatzteile an, bei denen Sie sich ausnahmslos auf eine hohe Qualität verlassen. Bei der Wahl der richtigen Autoteile stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

3. Möchten Sie über Neues im Bilde bleiben, empfehlen wir Ihnen unseren Newsletter. Neben spannenden Neuigkeiten informieren wir Sie auch, wenn es neue Angebote und Rabatte in unserem Onlineshop gibt.

4. Nach Ihrer Bestellung versenden wir alle Waren sicher und zeitnah. Wir verlassen uns auf unseren zuverlässigen Versandpartner, der Ihre Produkte termingerecht und unversehrt direkt an Ihre Haustür liefert – oder auf Wunsch direkt in Ihre Werkstatt bringt. Ihre Lieferung können Sie natürlich jederzeit im Blick behalten und online nachverfolgen.

5. Bei Fragen zu Ihrem Einkauf, unseren Produkten oder der richtigen Autopflege sind wir per E-Mail und Telefon für Sie da. Unsere Tipps und Ratschläge geben wir außerdem gerne weiter, weshalb wir Ihnen unserem exklusiven Oldtimer-Blog und  unsere Social-Media-Kanäle bei YouTube, Instagram, Facebook und TikTok ans Herz legen möchten. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir mit Liebhabern von Classic Cars, Youngtimern und Oldtimer fachsimpeln können.

Häufig gestellte Fragen

Welchen Wert hat ein W201?

Der Preis eines gebrauchten 190ers hängt von seinem Zustand, Tachostand und Baujahr ab. Grundsätzlich können Sie mit einem Wert zwischen 2.000 und 13.000 Euro rechnen.

Wie viele Mercedes-Benz W201 gibt es noch?

Während der Produktionszeit zwischen 1982 und 1993 liefen mehr als 1,8 Millionen 190er vom Band. Nach Schätzungen sind in Deutschland noch rund 30.000 Fahrzeuge zugelassen.

Wann wurde der letzte W201 gebaut?

Der Mercedes-Benz 190 wurde zwischen 1982 und 1993 produziert. Im August 1993 rollte der letzte Wagen der Baureihe vom Band und wurde in Bremen auf den Asphalt entlassen.

Wie viel PS hat ein 190er?

Die Leistung eines W201 variiert abhängig von der Motorisierung. Ottomotoren bringen 90 bis 235 PS mit sich. Dieselmotoren ziehen mit 72 bis 126 PS über den Asphalt.